Dienstag, 25. September 2012

Michael war zwar meine große Liebe, aber natürlich nicht meine erste. Meine erste wirkliche Liebe war D. Da war ich 17. Ich war noch in der Ausbildung zur Bürokauffrau. Eine Fremdfirma arbeitete für uns und  verlegte Rohre. Ich hatte mich mit dem Vorarbeiter angefreundet. Mehr nicht, weil er ja auch verheiratet und um einiges älter war als ich. Sie hatten auch einen LKW Fahrer dabei, der allerdings später aufgehört hat. Dafür kam ein Neuer. Und das war D. Schon als ich ihn das erste Mal sah, gefiel er mir unheimlich. Da ich mit dem Vorarbeiter, ich nenne ihn mal St. befreundet war, fuhren wir öfter mal was trinken und zwar ins Nachbardorf, von meinem Geburtsort. Da kannte uns niemand und die Kneipe war gemütlich. Nach einiger Zeit kamen D. und ich uns näher. Und letztendlich verliebten wir uns ineinander. Aber mehr passierte nicht. Er war 7 Jahre älter als ich, und ich hatte ehrlich gesagt noch von nichts eine Ahnung. D.h. noch niemals Sex.
Wir trafen uns dann öfter ohne das meine Eltern es wussten. Meine damalige Freundin holte mich dann Abends immer ab. Waren dann eben zu dritt unterwegs. Dann kam Weihnachten. Er fuhr nach Hause und ich feierte mit Familie. Aber ich vermisste ihn wirklich sehr. Nach Weihnachten erzählte ich meinen Eltern von ihm. Sie wollten ihn dann auch kennenlernen. Alles kein Problem. Das kam erst als er mich mit zu sich nach Hause nehmen wollte. Er wohnte doch etwas weiter entfernt, Nähe Bielefeld. Erst wollten meine Eltern mich nicht fahren lassen. Dann durfte ich aber doch. Was Sie nicht wussten war, das er schon einmal verheiratet und geschieden war. Das machte aber auch Probleme bei ihm zu Hause. Ich durfte nicht dort schlafen. Muß noch erwähnen das ich zwischenzeitlich mir habe die Pille verschreiben lassen.
Also fuhren wir dorthin und nahmen uns ein Zimmer in einem Hotel. Dort hatte er damals mal eine Ausbildung als Koch angefangen, die er aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr machen durfte. Dort angekommen packten wir unsere Sachen aus. Er telefonierte dann mit seinen Eltern und wir "durften" dann Samstag mal kommen. Es war Freitag Abend und wir gingen in die Stadt und dort in eine Kneipe wo er immer gewesen war. Gefiel mir. Dann gingen wir wieder in unser Zimmer und dort passierte es dann. Mein erstes Mal. Es war wunderschön. Er war sehr einfühlsam und zärtlich. Ich hatte wirklich Glück. Am nächsten Morgen gab es dann Sektfrühstück im Bett. Das war alles so neu und toll für mich.
Mittags waren wir dann zum Essen eingeladen, aber nicht bei seinen Eltern sondern bei den Großeltern wo er auch ein Zimmer hatte. Sie wohnten im gleichen Haus, Eltern mit seinem Bruder unten und Großeltern mit ihm oben. Opa und Oma war so süß ich mochte sie von Anfang an. Aber ich hatte schon ein komischen Gefühl. Sie haben wohl seine Ex nicht so gemocht und dachten wohl alle Frauen sind gleich. Nach dem Essen wurde abgeräumt und gespült. Ich bot an zu helfen und siehe da, das Eis war gebrochen. Sie mochten mich also doch. Danach durfte ich auch immer wenn wir dort waren bei Ihnen schlafen. Ich in D. altem Zimmer er im Wohnzimmer.
D. war ein Mensch, der mich immer mal überraschte. Mal hing eine Rose am Scheibenwischer meines Autos. Dann Samstags morgen stand er vor der Tür und meinte ich solle meine Sachen packen, wir führen zum Wein- oder Winzerfest und übernachten dort irgendwo. Er lud mich einfach mal so zum Essen ein.
Natürlich kam das nicht jeden Tag oder jede Woche vor. Dann wäre es ja keine Überraschung gewesen. Aber es kam immer dann, wenn ich nicht damit rechnete. Er war einfach so. Findet man heute leider noch sehr selten. Es musste auch nicht immer was großes sein. Ich fand es so schön, wenn er mir mal eine einzelne Rose mitbrachte und mir dann einfach nur sagte das er mich liebt. Was will Frau mehr.
Zwei Jahre dauerte unsere Beziehung und dumm wie ich war habe ich sie beendet. Weil ich meinen "Mann" kennenlernte. Ihn habe ich dann auch geheiratet.
Es ist einer meiner großen Fehler gewesen, das weiß ich heute, D. gehen zu lassen. Aber man kanns nicht mehr rückgängig machen. Damals war es richtig für mich, habe ich gedacht. Ich wusste ja nicht, was dann alles auf mich zukommt. Hätte ich das gewusst, hätte ich es nie getan.


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